2002 Thailand - Australien

Schon im Frühjahr 2002 war diese Reise in meinem Kopf, und nun sollte sie Wirklichkeit werden. Was war eigentlich der Grund dieser weiten Reise? Der noch nicht besuchte 5. Kontigent und die Schlaraffen? Zusätzlich bot sich auf dem Rückflug der Besuch in Thailand und damit auch ein Einritt in das Reych „Castrum Siamesiae“ (383)an. Am 21. September 2002 ging der Flug von Bremen via Frankfurt nach Bangkok. Ein 2 stündiger Aufenthalt reichte gerade aus, um die krummen Beine erneut zu bewegen denn weitere gute 6 Stunden lagen noch vor mir, bis der Flughafen Perth im westlichen Australien erreicht war.

Nun war mir auch klar warum keiner der Freunde mit wollte, denn der Flug ist schon sehr anstrengend und das insbesondere in der „Holzklasse“. Natürlich hatte ich mich bei den Schlaraffenfreunden vorher angemeldet, und ein Hotel reserviert damit konnte nun nach der Ankunft nicht viel schief gehen. Ein Herr mittleren Alters erkannte wohl gleich den „Schlaraffen“ aus Deutschland, kam auf mich zu und fragte sorgfältig nach dem Namen und meinem Ausweis. Aha, dachte ich hier herrscht Ordnung, und die Sicherheit steht im Vordergrund. Nach dem alle Legimationen ausgetauscht waren, ging es sofort zum Hotel „Ibis“ wo ich mich einquartiert hatte. Wir verabredeten uns für den kommenden Dienstag gegen 11:00 Uhr um uns erneut zu treffen. Nun hatte ich ausreichend Zeit mich von diesem Flug zu erholen, was ich sofort mit einem Dauerschlaf bis Montagmorgen nachgeholt habe.

Der Freund aus dem Reych „Pertha Australika“(416), selbst ein junger Schlaraffe (Knappe), begann mit mir eine Stadtführung die selbstverständlich mit dem Auto durchgeführt wurde. Stadtkern, der Hafen und ein Besuch im Zoo, hielten uns nicht ab einen einheimischen Imbiß zu uns zu nehmen, und damit schlossen wir die Einführung in Perth ab, denn am Abend war ja der Einritt in das Reych vorgesehen.

Am Abend wurde ich zur Sippung abgeholt und die Fahrt ging durch die Stadt in eine andere Gegend die noch nicht kannte. Die herzliche Begrüßung für den weitgereisten Ritter nahm seinen lauf. und bald war man in dem kleinen Reych der Höhepunkt des Abends. Natürlich war es interessant aus der Heimat und von Aktivitäten aus dem eigenen Reych zu berichten. Der Abend ging so rasch vorbei ohne nur annähernd mit allen Freunden gesprochen zu haben.

Der Schlaraffenbruder Rt Pen-dulum, der unmittelbar neben mir an der Rittertafel saß, bot mir einen Ausflug in die nähere Umgebung an, damit ich auch etwas von dem großen Land kennen lerne, was ich gerne annahm. So fuhren wir am nächsten Tag in südliche Richtung, und es dauerte nicht lange als wir weit und breit weder Haus noch Menschen sahen. Sand und Büsche und sonst niemand. Der Freund fragte mich wie groß eigentlich mein Gelände sein sollte was ich hier kaufen wollte! Natürlich ein Scherz.

Nach ca einer Fahrtstunde welche Überraschung direkt an der Straße insgesamt 3 Häuser aber keinen Menschen. Unendlich diese weite der Landschaft bis wir uns langsam der Küste näherten. In der kleinen Ortschaft nahmen wir einen Imbiss ohne dabei zu vergessen, das süffige Bier aus dem Land zu probieren. Hier noch ein Blick und dort etwas Neues, wo man fremdartige Pflanzen und Bäume betrachten konnte. Es war an der Zeit den Heimweg anzutreten, und am Ende hatten wir über 250 km gefahren, die man in diesem Land nicht gespürt hatte. Ein Eindruck den ich nicht vergessen werde. Das Angebot den Freund in seinem Haus am nächsten Tag zu besuchen, brachte mir eine weitere Neuigkeit denn er hatte ein Uhrengeschäft der besonderen Art. Rt Pen-dulum ist ein Spezialist der alte Uhren nicht nur repariert sondern sein Wissen darüber als Dozent an Fachschulen weiter gibt. Das Geschäft ist eine Fundgrube für den Sammler und Freund alter Uhren.

Langsam aber sicher ging auch mein Aufenthalt dem Ende entgegen um die letzten 2 Tage mit dem Besuch der Hafenmeile von Perth, und der Altstadt zu verbringen, wo ich auch die Begegnung mit den Ureinwohnern hatte. Für den Besuch in Australien muß man entsprechend der Größe und Weite des Landes auch die erforderliche Zeit mitbringen. Mich hat das Land beeindruckt.

Als ich im Flugzeug saß, war mir klar nach fast 7 Stunden landet man in einem ganz anderen Land und anderen Menschen aber das war ja mein Ziel Thailand, um auch dort die Schlaraffen kennen zu lernen.

Thailand - Bangkok - Airport

Schon aus dem Flugzeugfenster sah das Rollfeld eigenartig naß aus! Sollte es hier regnen? In der Ankunftshalle empfing mich drückende Schwüle und die ersten Schweißtropfen standen mir im Gesicht. Ein kurzer Rundblick in der Halle und ich strebte dem Ausgang zu. So schnell wie ich konnte ging ich zurück, denn draußen hatte ich den Eindruck es würde regnen. Nein, keinesfalls, es war die hohe Luftfeuchtigkeit am späten Abend. Zielstrebig kam eine junge Dame im schmucken Kostüm mir entgegen, und fragte nach meinem Anliegen. Hatte ich denn ein Anliegen? Die Dame stellte sich vor als Angestellte des königlichen Reisbüros. Umgehend führte sie mich zum Büro und ein intensives Gespräch folgte, mit dem Erfolg am nächsten Tag mit der Dame eine ganztägige Tour für 25$ zu unternehmen. Konnte das gut gehen?

Am Frühstückstisch sitze ich ganz friedlich, als eine junge Dame mich mit Mr.Scholz ansprach. Echt, es war die Dame vom königlichen Touristenbüro. Sie hatte Wort gehalten und entführte mich umgehend zu unserer Besichtigungtour in Bangkok.

Der Versuch den Tag in einer Kurzform darzustellen, ist nur möglich die markanten Punkte herauszustellen. Grundsätzlich wurde alles mit dem Taxi unternommen, und der Fahrer war wohl 100% auf die Dame und ihre Vorhaben eingestellt. Ganz gleich ob Garten oder Tempel wir gingen hinein und am Ende der Besichtigung stand, wo auch immer wir herauskamen, der Fahrer mit dem Taxi.

Natürlich ging nichts ohne ständiges Telefonieren, was mir vollkommen klar war. Es gab keinen Buddha den die Dame nicht kannte, und der Höhepunkt war dann der große liegende und vergoldete Buddha. Wir mußten die Schuhe ausziehen was kein Problem war, aber werde ich sie wiederfinden unter diesen vielen Menschen? Unglaublich, wie ich sie hingestellt hatte mit den Schnürsenkeln im Schuh fand ich sie wieder.

Nun ging es zu einer Bootsfahrt, aber nicht etwa als Massentourist in einen Boot mit 25 Personen, nein wir fuhren königlich allein in diesen sehr schnellen aber auch recht lautstarken Gefährt. Am Uferrand teilweise bis in den Fluß gebaut sah man diese Holzhäuser, und ihre Bewohner. Auf ein Handzeichen meiner Begleiterin wurde an einem Anleger gestoppt, und 2 große Brote gekauft.

Kaum zu glauben denn nach den ersten Brocken die wir in den Fluß warfen, waren wir von Fischen umgeben, die nicht die kleinsten waren. 40 cm Länge und Kilo schwer, schwammen sie mit unseren Boot um die Wette. Ein Schauspiel was einen Angler begeistert hätte und die Bootsfahrt für mich besonders interessant machte.

Unsere nächste Etappe war das königliche Schmuckhaus, was einfach zu einem Tagesprogramm dazu gehört. Meine Bedenken und Einwände hier keinen Bedarf zu haben, wurde durch die höflichen Damen und dem Service schnell aus dem Wege geräumt. Es blieb mir aber nicht erspart ein paar Blicke auf die Auslagen zu werfen, und ein Geschenk zu erwerben.

Wir saßen schon wieder im Taxi mit dem mir bekannten Fahrer, und eine inhaltsschwere Diskussion begann. Meine Begleiterin deutete an, nun käme etwas besonderes, was ich als Einkehr zu einem Imbiss auffaßte, welches sich als Irrtum von mir herausstellte. Nicht unschwer konnte ich an der Reklame des Hauses erkennen, es ist ein Badehaus und Massagesalon, aber only for men. D.h.es wurde mir klar, ich sollte mich erholen.

Noch am nächsten Tag spürte ich die Maasage, und die Notwendigkeit eines Ruhetages wurde eingelegt. D.h. Erkundigungen in der nächsten Umgebung, eine anstrengende Fahrt auf diesen sogenannten Tuk Tuk, ein Dreirad was in geschickter Weise alle Ecken und Winkel dieser Stadt befahren kann. Nach gut 2 Stunden auf diesem Gefährt hatte ich die Nase voll, und bemühte mich zu Fuß die Burg der „Schlaraffen zu finden.

Es war eine normale Kneipe der Eigentümer nannte es Bar und Restaurant. Erst nach 2 Bier und einem einheimischen Spezialgetränk, war es mir gelungen mein Anliegen, den Besuch der „Schlaraffen“ zu unterbreiten. Uhu hatte es wohl so gewollt, das ein mir unbekannter Mensch mich ansprach und mir kund tat, er wüßte wo die „Schlaraffen“ in diesem Haus zusammen kämen.

Wir gingen gemeinsam eine Treppe hoch, und standen plötzlich in der Burg der „Schlaraffen“. Schlicht und einfach aber mit den erforderlichen Utensilien der Schlaraffen, d.h. am Eingang stand ein Uhu, den wir begrüßten. An dem Abend waren es 8 Sassen und 1 Pilger die der Fungierende begrüßen konnte. Mein Einritt wurde selbstverständlich gewürdigt, und ich konnte mich durch 2 Fechsungen an dem Sippungsabend beteiligen. Leider ist in dem Reych „Castrum Siamesiae“(383) in der Stadt Bangkok, die Flugtation der Sassen ist ausgeprägt, was durch die relativ kurzen Aktivitäten der Sassen begründet ist. Mit einem herzlichen Abschied und dem Wunsch auf baldiges Wiedersehn, klang der Abend aus.

Am darauf folgenden Tag habe ich eine Erholungspause eingelegt, die ich mit kleinen Besichtungen rund um das Hotel absolvierte. Das Geschäftsleben in dieser Stadt konzentriert sich auch auf bestimmte Bereiche deren Angebot teilweise überwältigend ist. Ist man einmal in ein Geschäft eingetreten, so wird einem nicht nur das angedachte Hemd angeboten, sondern der Verkäufer ist bemüht sein gesamtes Warenangebot zu präsentieren. Höfliche Bedienung und ein teilweise übertriebener Service, verführt den Kunden zum Kauf. Shopping in Asien kann auch anstrengend für Europäer werden. Ein Abendessen dagegen nach der Thailändischen Speisekarte ist ein Hochgenuß, wenn man entsprechend beraten wird.

Auch eine hoch interessante Reise wie ich sie in diesen Tagen erlebt habe geht einmal zu Ende. Am späten Nachmittag hob das Flugzeug in Richtung Deutschland ab, und eine sehr lange Nacht stand mir bevor. Mit dieser Reise hatte ich mir den Wunsch erfüllt, auch den 5.Kontigent zu bereisen, um Land und Menschen kennen zu lernen. Gerne denke ich an diese Reise zurück.

im Oktober 2002 - Heinz Werner Scholz