2003 Mexico_Amerika

Diese Reise vom 19.Februar bis 4.März 2003, wurde nach einem Gespräch mit einem Schlaraffenfreund aus Hannover geboren. Viele Reisen nach Amerika und bis an die Mexikanische Grenze nach San Diego hätte ich schon unternommen, aber die Freunde in Mexico-City wären mir noch unbekannt. Reisen planen und durchführen ist meine Leidenschaft, die ich nun umgehend in die Tat umsetzte. Eingehend erkundigte ich mich über den Schlaraffenverein „Tenochtitlan - Mexico City“ (358), was üblicherweise über den Kantzler des Reyches erfolgt.

Der mir nicht ganz unbekannte Weg von Bremen nach Frankfurt verlief ohne Zwischenfälle, und so war der Flug am frühen Nachmittag incl. Zeitverschiebung mit der Ankunft am frühen Abend vorgesehen. Leider hoben wir erst eine Stunde später ab, um noch zusätzliche eine Zwischenlandung in München vorzunehmen. Die Gründe blieben etwas schleierhaft, und die Proteste zwecklos. Wir landeten fast 6 Stunden später in Mexico City.

Mit bewundernt großer Geduld empfing mich ein Vertreter des Reisebüros am Flughafen und überreichte mir ein Schreiben mit dem Hinweis, Kreditkarten sind out, Bankautomat oder Barzahlung.!! D.h.als ich meine 5 angedachten Nächte in Mexico an den Fahrer bezahlt hatte, ging es in rasanter Fahrt zum Hotel „Monte Real“ im Zentrum von Mexico City.

Was ich noch in der Dunkelheit der Seitenstraße feststellen konnte war, daß das Hotel von einem Gerüst umgeben ist, und auf Bauarbeiten aufmerksam machte, die immer pünktlich um 6 Uhr am Morgen begannen. Es war kein Hinderungsgrund nach ersten Sprachschwierigkeiten den Zimmerschlüssel zu erhalten, aber was viel wichtiger war mich nach einer Hotelbar zu erkundigen. Der obligate Begrüßungsdrink wurde direkt an der Rezeption serviert denn die Hotelbar war im Umbau. Es dauerte auch nicht lange bis ich nach dem langen Tag die Segel strich , und in die Rückenlage ging.

Boschhämmer, laute Stimmen und die Nacht war vorbei. Ich hatte es geahnt, aber auch die Uhr zeigte bereits 9 Uhr an. Das Frühstück war alles anderes als mexikanisch aber man konnte ja nachhelfen. Der Rundgang um das Hotelviertel brachte auch keine Besonderheiten, das mir Zweifel auf kamen im Zentrum der riesigen Stadt zu sein. Vor dem Hotel standen 2 Taxis deren Fahrer in eine heftigen Diskussion verwickelt waren. Ein Grund für mich nach einem Taxi zu fragen. Erneut mußte ich feststellen, das keiner der Männer nur ein Wort englisch sprach. Wir einigten uns nach langen Palaver über einen Zeitpunkt am Nachmittag wo ich die Fahrt zur Sippung antreten wollte.

17:30 Uhr am Nachmittag standen vor dem Hotel 4 Taxis, deren Fahrer bemüht waren mich in eines der Wagen zu zerren. Es wäre auch vollkommen sinnlos gewesen nach der Nr.1 zu fragen, während die anderen nach meinem Gefolge Ausschau hielten? Ich entschied mich für den saubersten Wagen, und der Fahrer brauste los. Meine Zielangabe hatte ich schriftlich auf einen großen Zettel plaziert, damit der Fahrer es gut lesen konnte, aber ich war nicht sicher ob er lesen kann?

Nach mehrfachen Rückfragen meines Fahrers und gut 1,5 Stunden waren wir am Ziel dieser Stadtfahrt angekommen. Erst nach dem mir die Haustür geöffnet wurde und ich sicher war hier ist die „Burg der Schlaraffen“, bezahlte ich das Taxi, was ich dann den Freunden erzählt habe, die in schallendes Gelächter ausbrachen, mit dem Kommentar: „so ist das eben in Mexico“.

Ein sehr freundlicher Empfang für den Schlaraffenbruder aus Deutschland wurde mir bereitet. Es kommt auch nicht so oft vor ein Besuch aus Übersee zu erhalten, und so konnte ich mich mit meinen Fechsungen und Wortmeldungen in das Sippungsgeschehen mit einblenden. Schnell verging der Abend im Kreise der Freunde die mich beauftragten herzliche Grüße an auch mir bekannte Schlaraffenbrüder in Old Germany auszurichten. Letztlich bot sich ein Freund an, mich zum Hotel zurück zu bringen, um nicht nochmals eine Stadtfahrt erleben zu müssen. Uhu-hertzlichen Dank dem Freund und dem Reych „Tenochtitlan(358) für die freundliche Aufnahme.

Kein Baulärm am nächsten Morgen, nein Marschmusik und sehr laute Stimmen im Hotel waren es, die mich zu neuen Taten aufforderten. Schnell wurde mir erklärt, das ein großes Treffen aller Pfadfinder in der Stadt abgehalten wird. Umgehend trabte ich in das Zentrum, und was sich da zeigte war überwältigend. Tausende Pfadfinder aus ganz Mexico mit Wimpel und Fahnen befanden sich auf dem riesigen Marktplatz zusammen. Musik und Gesänge von den jungen Menschen lies mich am Rand des Platzes für mich beeindruckend teilnehmen.

Nach Stunden nicht enden wollenden Gewimmel, formierten sich die Massen in einzelne Gruppen, und marschierten in loser Reihenfolge durch die Straßen der Stadt. Es war für mich die Gelegenheit in ein Restaurant zu gehen um mich ein wenig zu stärken.

Mit dem Besuch in Mexico sollte man immer 2 Dinge beherzigen, das ist eine ausgedehnte Stadtrundfahrt und der Besuch der Pyramiden im inneren des Landes. Als erstes wählte ich die Stadtrundfahrt wo ich inzwischen die Haltestellen dafür entdeckt hatte. Die Wahl viel auf das Oberdeck des Busses, was ich am Abend dann im Gesicht und auf den Armen nach der Sonnenbestrahlung spürte. Die größte Schwierigkeit bestand daran dem Schaffner mit kreisenden Armbewegungen zu erklären , das ich eine große Rundfahrt vor hatte. Der Schaffner fand die Lösung und setzte mich auf die rechte Seite in Fahrtrichtung. Ich hatte verstanden, und setzte mich auf der Rückfahrt auf die andere Seite, und so entging mir nicht viel. Es war eine interessante Tour die nach 2 Stunden in einem Vergnügungspark mit einer Pause von weiteren 2 Stunden endete bevor ich die Rückfahrt antrat. Ausgetrocknet und hungrig ließ ich mich in einer Taverne nieder, wo ich auch die Abendstunden verbrachte. Ein toller Tag.

Noch in der späten Abendstunde gelang es mir einen Taxifahrer für meine geplante Pyramidenfahrt zu gewinnen. Mit einem blitzsauberen Wagen, Anzug und Krawatte stand er vor dem Hotel um mich zu empfangen. Selbst seine Kollegen waren wohl erstaunt, und sprangen um das Auto herum für einen großen Abschied zu der Tagestour. Wir verstanden uns prächtig, er sprach kein Englisch und ich nicht Spanisch. Schnell hatten wir das Stadtzentum verlassen und sahen im weiten Rund der Berghänge die Slams welche wie angeklebt, ein Bild aus Blech- und Holzhütten abgaben. Nach 2 Autostunden kurvte mein Freund eine Tankstelle an, um ein Frühstück einzunehmen. Ich selbst sollte wohl mitkommen, hatte aber beim Anblick der Imbißhütte keinen Appetit mehr, und zog es vor die angrenzende Werkstatt zu besichtigen, die eher einem Schrottplatz aussah.

Die Landschaft wurde weitläufiger und flacher, als wir durch ein Dorf kamen was festlich geschmückt war. Bunte Girlanden waren von Haus zu Haus gespannt und laute mexikanische Tanzmusik veranlaßte meinen Taxifahrer vor einem Restaurant zu halten. Eine große Glocke hing an der schweren Haustür, und der Freund begehrte um Einlaß.

Ein ehrwürdiger Herr führte uns in einen riesigen Saal, der wohl geschmückt war aber keine Gäste beherbergte. Die erneuten Sprachschwierigkeiten mit der Speisekarte wurden kurzfristig durch ein Glas „Tequila“ gelöst, und die Bestellung konnte beginnen. Wie aus heiterem Himmel spielte eine Tanzkapelle flotte Klänge, die ich auf die Organisation meines Fahrers zurückführen konnte. Wein und Bier wurde geordert, dem „Tequila“ nochmals zu gesprochen, als plötzlich der Chef d. Hauses an unserem Tisch stand. Mein umsichtiger Fahrer stellte mich mit vielen Worten als Amerikaner vor, dem ich absolut nicht widersprechen konnte. Eine nicht endende Umarmung, und das immer wiederkehrende Wort „Amigo“ klang noch lange in meinen Ohren.

Inzwischen waren weitere Gäste eingetroffen, die Stimmung mit einer weiteren Flasche Wein untermauert nahm Formen an, die mich zum Nachdenken über eine Übernachtung anregten. Ein Foto wurde gemacht, denn inzwischen hatte ich einen Sombrero auf dem Kopf, und es wurde getanzt. Plötzlich stand mein Taxifahrer auf, und deutete die Weiterfahrt an, denn seine Handbewegung konnte ich als Pyramide deuten. Zweifel kamen mir auf, die aber sehr schnell zerstreut wurden als ich in der Ferne die Pyramide sah, und wir auf dem Parkplatz einbogen.

Schon beim Aussteigen war mir klar bei den Temperaturen muß ich nicht auf die Pyramide steigen.

Unmißverständlich zerrte der Taxifahrer mich an einen Verkaufsstand. Als die Verkäuferin mich in -Sachsen-Spanischen Deutsch- begrüßte und dann voller Stolz erzählte das sie in DDR gewesen war. Hier hatte wohl erneut der Fahrer mit gemischt. Ich mußte eine Mütze probieren, während der Fahrer mit meiner voller Stolz sich um den nächsten Verkaufsstand kümmerte. Von der Pyramide sah ich fast geröstete Menschen herunter kommen, die es gewagt hatten bei der Hitze diesen Opfergang zu machen. Auch mein Fahrer hatte keine Lust mehr bei diesen Temperaturen, wo es sicher auch an dem Tequilla lag der nun seine Wirkung zeigte.

Nun war ich ganz sicher es beginnt die Heimreise. Allerdings hatte mein Fahrer eine andere Idee und steuerte auf einen Vergnügungspark zu, der nach seinen armrudernden Bewegungen seinem Onkel gehörte! Es wurde Gebäck und Tee gereicht, und wir erzählten wortreich unsere Tageserlebnisse. Ich erstand noch einen UHU mit einer Gravur, der von der Größe, und das meinte der angebliche Onkel, für mich zu klein ausgefallen war. Es wurde auch Zeit für uns, die landesübliche Umarmung mit viel „Amigo“ kam dann umgehend, und erst dann traten wir die Rückreise nach Mexico City an.

Es blieb mir noch ein erholsamer Tag in der Stadt den ich mit einem Besuch im Zoo nutzte. Die Vorbereitung zum Weiterflug nach Denver war schnell getroffen und mit großer Geduld fand ich einen Taxifahrer der vorgab den Weg zum Airport zu kennen. Seine Vorgabezeit zur Anreise gab er mir mit 4 Stunden an, welche ich glauben mußte denn der Verkehr in der Stadt ist Atemberaubend. Erlebnisreiche Tage hatte ich in Mexico verbracht und die Freundschaft bei den Schlaraffen im Reych „Tenochtitlan“ (358) habe ich gerne angenommen. Uhu-hertzlichen Dank den freundlichen Menschen in diesem Land.

Weiterflug nach Amerika

Auch wenn ich glaubte im falschen Flugzeug zu sitzen weil der Flug nach San Francisco ging, mußte ich dort 2 Stunden warten bis mein Flug zurück nach San Diego abhob. Dieser Umstand war leider von Mexico City nicht zu umgehen. Was aber war der Grund nach San Diego zu fliegen? Nur der Ort oder auch die Schlaraffen? Es war der Rt Don Diego aus dem Reych „Am Stillen Meer“ (403), den ich vor Jahren auf dem „Eri-Ritt“ kennen gelernt hatte. Immer wieder drängte er mich sein Reych zu besuchen, was mir nun auf dieser Reise gelingen sollte.

Meine Idee war es 4 Nächte zu bleiben um auch etwas von der Gegend kennen zu lernen, und die Schlaraffen zu besuchen. Die Kontaktadresse hatte ich und der Freund kümmerte sich um das Hotel, was nahe am Hafen lag dafür sehr schlicht aber preiswert war. Noch am gleichen Abend holte mich der Freund am Hotel ab und wir fuhren zur Sippung des Reyches „Am Stillen Meer“(403). Die Burg (Vereinslokal“) lag am Stadtrand und diente der kirchlichen Gemeinde als Begegnungs-Zentrum.

Es gab ein großes Wiedersehn mit dem Rt Don Diego und Rt Sir William, sowie Rt Luft-Pirat, die mich noch alle gut in Erinnerung vom „Eri-Ritt“ hatten. Ein urgemütlicher Sippungsabend mit vielen Fechsungen, die ich mit meinem Vortrag bereichern konnte. Eine ausgezeichnete Wurstatzung in der Schmuspause, die wesentlich zu der guten Stimmung beitrug. Auch in diesem Reych ist man froh für jeden Einritt und wenn der Besuch aus Übersee ist, kennt die Freude keine Grenzen. Mein Versprechen erneut hier einzureiten, wurde freudig begrüßt und die Sassen wünschten mir eine erfolgreiche Weiterreise in Amerika. Ein wundervoller Abend klang aus, der meine Idee hier ein zureiten erneut bestätigt hatte.

Gleich am Morgen trat ich meinen Spaziergang zum Hafen an, und folgte der Empfehlung eine Hafenrundfahrt vorzunehmen. Der Entschluß die große Rundfahrt zu nehmen war wohl nicht verkehrt, denn die Fahrt ging auch in den Außenhafen wo viele militärische Schiffe zu sehen waren, u.a. ein Flugzeugträger.

Während der herrlichen Fahrt auf dem Schiff, brachte ich in Erfahrung, das man mit einer Busfahrt die Gegend und die Hafenanlagen noch besser erleben kann. Nach dieser haltägigen Tour mit dem Schiff schmiedete ich am Nachmittag die Planung für den nächsten Tag.

Die Fahrt ging mit der Schnellbahn bis kurz vor die mexicanische Grenze, um von dort aus mit dem Bus die Rückfahrt anzutreten. Der Bus hielt an allen Stationen die am Wegesrand lagen und so blieb es nicht aus, das darüber Stunden vergingen. In dem gesamten Gebiet hatte sich die Navi angesiedelt und die Hafenanlagen mit der Infrastruktur war sichtbar. Erst als in der Ferne San Diego sichtbar wurde ging es im großen Bogen auf die riesig hohe Brücke, unter der ich am Vortage durch geschippert war. Allein die Höhe konnte einen Angst machen, und an starken Wind darf überhaupt nicht gedacht werden. Die Fahrt war ein Erlebnis besonderer Art, die ich nicht bereut habe.

Langsam aber sicher dachte ich an den Weiterflug nach Denver, wo die Temperaturen ein paar Grad unterschiedlich sind. Der Aufenthalt und die Freundlichkeit in dieser Gegend hat mir sehr gut gefallen, und lädt zum Wiederkommen ein.

Der direkte Flug von San Diego nach Denver in Colorado brachte mich ohne Probleme in ein paar Stunden dort hin. Noch am gleichen Abend konnte ich die Freunde des Reyches „Denvera“(198), besuchen, was ich dem Schlaraffenbruder Rt Alementarius zu verdanken habe der mich in den 3 Tagen von Denver betreut hat. Erneut wurde ich bei den Schlaraffen freudig begrüßt, und die Teilnahme an der Sippung mit einer Ehrung gewürdigt. Rasch verging der kurze Aufenthalt bei meinem Gastgeber und der Rückflug am 3.Tage in Denver ging in den Abendstunden in Richtung Frankfurt ab. Einen herzlichen Dank allen Freunden die mich während dieser Reise unterstützt haben, die für mich erneut erlebnisreich war. Reisen und Freunde besuchen ist eine der schönsten Dinge die man machen sollte.

Anfang März 2003