Amerika 2005

Schon lange hatte ich die Idee, die nächste Reise als gemeinsames Unternehmen mit meinem Sohn Ulrich durchzuführen. Die Vorgespräche verliefen alle positiv, und es war nur noch die Abstimmung für den Flugtermin zu klären. Am 17.März 2005 sollte die Reise beginnen, die uns nach San Francisco, Los Angeles, San Diego und anschl. nach Denver/Colorada bringen wird. Sieht man sich die Reiseplanung der Vorjahre an, so ist eine Routine erkennbar, die aus versch. Gründen erneut gewählt wurde. Der Sohn Ulrich war noch nie in Amerika und als Schlaraffe mit dem Namen Rt Momentmal(120) ebenfalls ein Unbekannter in den Reychen in Übersee. Voller Stolz konnte nun der Vater seine Erfahrung auf dieser gemeinsamen Fahrt anbringen.

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Es ging auch sofort richtig los, denn der Zubringer von Bremen nach Frankfurt hatte Verspätung und der Anschlußflug war bereits unterwegs. Keine Panik, wir flogen nach München um dort Stunden später die Reise nach San Francisco anzutreten. Wir kamen am späten Abend in San Francisco an, was nicht unbedingt erfreulich war, denn wir hatten das Hotel ca. 50 km außerhalb der Riesenstadt vorgezogen wegen einer Veranstaltung im gleichen Hotel.

Mit einem Linienbus und Servicetaxi des Hotel trafen wir kurz vor Mitternacht im Hotel ein. Hundemüde nach dem langen Flug hielt es uns aber nicht auf, nach einem Rundblick in der Lobby die Bar des Hauses zu entdecken. Genau das war es was uns zumindest diesen langen Tag vergessen ließ, bevor wir totmüde in die Betten sanken.

Der nächste Morgen weckte uns mit Sonnenschein, und das war ein Grund in die Beine zu kommen. Ein Rundgang im Hotel „Crowne Plaza“ über dessen Größe wir sehr überrascht waren, führte uns zum wohlverdienten Frühstück nach echt amerikanischer Art. Mein Sohn Ulrich kann angeblich am Morgen nichts essen, was meinem Appetit keinen Abbruch tat. Wir sprachen über die nächsten Tage und machten uns Gedanken über das alles was wir besichtigen wollten. Dank meiner Erfahrung und Besuch des Reyches „Franciscana California“ (59) was ich schon besucht hatte, fanden wir schnell heraus mit welcher Schnellbahn man in die andere Stadthälfte dieser riesigen Stadt kam.

Nach der Mittagspause legten wir eine kleine Erholungsphase ein, welcher uns sehr gut tat. Wir starteten am späten Nachmittag, und wühlten uns durch die Massen welche wie ich glaubte alle das gleiche Ziel hatten, den anderen Stadtteil. Ulrich, alias Rt Momentmal (120) begeisterte sich an der Gegend und den Menschen, während ich obacht geben mußte um nicht die Halte-Station zu verpassen. Ein kleiner Fußmarsch bis zur Burg der Schlaraffenfreunde, wurde zum reinen Spießrutenlaufen, denn wer geht in Amerika schon zu Fuß!

Wie erwartet empfingen uns die Freunde sehr herzlich, und so konnten wir uns sofort in den Sippungsablauf mit unseren Fechsungen einbinden. Das Thema „Wald und Wiese“ gab ausreichend Möglichkeiten, so das der Abend sehr rasch zu Ende ging. Ein Freund brachte uns zur Schnellbahn damit blieb uns ein nächtlicher Fußmarsch erspart. Nach knapp 2 Stunden saßen wir an der Hotelbar und ließen den ersten Sippungsabend, dem ja noch weitere folgen sollen, ausklingen.

Die kommenden 2 Tage waren ausschl. der Riesenstadt gewidmet, d.h. wir lösten ein Tagesticket und hatten die Gelegenheit mit öffentlichen Verkehrsmittel was wir sehen wollten zu erforschen. Wir fingen im Hafen von San Francisco an und hatten dabei fast den ganzen Tag verbraucht. Das riesige Chinaviertel ist ein Stadtteil für sich, und ohne große Phantasie einzusetzen fühlt man sich wie China. Ulrich fand besonderes Interesse an den Fischläden mit ihren exotischen Fischen, welche man noch nie gesehen hatte. Wir fuhren mit der Kabelbahn in alle möglichen Richtungen und da diese Bahnen ja offen sind, hat man eine wunderbare Übersicht. Natürlich ging es zu dem höchsten Stadthotel, um von der Dachterasse sich einen Rundblick über die Stadt zu verschaffen. Sehenswert, allerdings unter Erde liegt die Zentralstation der Kabelbahn mit ihrer Verteilung und Steuerung der gesamten Bahn. Für den Maschinenbauer Ulrich ein Wunder der Technik. Die notwendigen Pausen bei unseren Unternehmungen nutzten wir um Land und Leute kennen zu lernen, was in Amerika in einem Lokal nicht zu schwierig ist. Am Abend konnten wir spürbar feststellen was wir getan hatten, und so sollten die weiteren Tage etwas ruhiger angegangen werden.

Also machten wir uns einen Plan für die nächsten 2 Tage in der Riesenstadt. Ulrich wollte gerne in ein Museum, ich gerne in den Zoo und heraus kam eine große Stadtrundfahrt in Kombination mit entsprechenden Erholungsphasen bei Bier und Wein.

Im Hinterkopf kam dann die Idee mit einer großen Hafenrundfahrt, incl der Besichtigung der Schiffsanleger für Kreuzfahrtschiffe. Auch das haben wir in die Tat umgesetzt, und damit hatten wir das Besuchsprogramm voll ausgeschöpft. Am späten Nachmittag unseres letzten Tages in San Francisco packten wir die Koffer um die Reise weiter südlich fortzusetzen. Es waren wunderbare Tage ,und wir hatten sehr viel gesehen und erlebt.

Es war ja nichts besonderes das wir weiter wollten, und so ging es am frühen Morgen zum Flugplatz. Los Angeles war unser Ziel was wir auch schnell erreicht hatten. Das mir bekannte Hotel Marriot war bereits gebucht und der Schlaraffenbruder Rt Teu Teu hatte mir versprochen uns am Abend zur Sippung abzuholen. Wir schauten uns kurz im Hotel und der näheren Umgebung um, denn viel mehr Zeit hatten wir nicht.

Das herzliche Wiedersehn begann schon am Hotel und später in der Burg der Losangela California (229) wo wir viele bekannte Freunde trafen. Das ich einen weiteren Schlaraffen noch im Schlepptau hatte und dazu noch den eigenen Sohn Rt Momentmal (120), da kam Freude auf. Viel zu rasch verging die Zeit für uns und das Sippungsgeschehen mit den entsprechenden Beiträgen von uns brachte eine tolle Stimmung in die Burg. Leider mußten wir am nächsten Morgen erneut in der Frühe auf dem Airport sein, denn unser nächster Besuch erwartete uns am Abend in San Diego. Rt Teu Teu brachte uns zum Hotel zurück, wofür wir uns herzlich bedankten und Abschied nahmen. Natürlich mit den Worten: „Kommt bald wieder“.

Ich hörte meinen Sohn Ulrich sagen: nun sitzen wir schon wieder im Flieger, aber ich konnte ihn trösten es ist nur gut eine Flugstunde bis San Diego. Leicht setzte die Maschine auf, und wohlige Wärme empfing uns im Süden am Stillen Meer. Die übliche Routine begann und kurze Zeit später saßen wir im Taxi in Richtung Hotel, was ich gebucht hatte. Das Hotel lag mehr in der Innenstadt was ich als günstiger für unsere Besuche ausgesucht hatte.

Für den Sippungsabend hatte ich ebenfalls vorgesorgt, denn wir wurden abgeholt von einem Schlaraffenfreund der uns in die weit vom Zentrum entfernte Burg brachte. Das Reych „Am Stillen Meer“ (403) ist ein kleines aber agiles Reych, was ihre Burg in einem Kirchenzentrum aufgeschlagen hat, was leider immer wieder auf bzw. abgebaut werden muß. Auch hier große Freude und herzlicher Empfang mit den Freunden, die ich teilweise schon mehrfach getroffen hatte. Die Rtt Sir William und Rom`Anza begrüßten uns sehr herzlich und die Freude das ich noch einen Mitreiter mitgebracht hatte, brachte für die anderen Sassen einen neuen Freund, während ich ja schon ein sogenannter „Alter“ war. Ein lustiger Sippungsabend der durch das Thema „Ringsippung“ für gute Fechsungen sorgte. Die hier bekannte Schmuspause brachte einen weiteren Höhepunkt mit ausgezeichneten Fleisch und Wursteinlagen die immer von einem Sassen zelebriert wird. Es wurde gesippt bis zum späten Abend, der mit dem Sippungsschlußlied sein Ende nahm. Vielen Dank liebe Freunde „Am Stillen Meer“ für die herzliche Aufnahme der Schlaraffen aus „Old Germany“.

Ausgeruht begannen wir nun die restlichen Tage in San Diego um die Stadt und Umgebung kennen zu lernen. Stadt und Fahrpläne wurden studiert jedoch mit dem Hinweis von dem Sohn Ulrich, bitte nicht die hier bekannten Museen zu vergessen. Unzählige Fußmärsche was in Amerika völlig unüblich ist, haben wir absolviert. Der Besuch im Zoo von San Diego war eine Erholung gegen das Treppauf und Treppab in den Galerien und Museen, der gerade nicht kleinen Stadt. Bus und Fernbahn wurde genutzt um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten aufzusuchen, um die Digitalkamera von Rt Momentmal (120) zu füllen. Ruhepausen waren eigentlich nur die Durstpausen von Ulrich die mir auch die Gelegenheit gaben mich zu erholen. Letzlich schlug ich die große Hafenrundfahrt vor, die sehr interessant mit begleitenden Regenschauer, uns zum Ausruhen zwang. Den Ausklang nach unserem Besuch in San Diego fanden wir in einem lukullischen Restaurant mit ausgeprägten Mexicanischen Einschlag und dem entsprechenden Wein.

Wir zogen es vor die Koffer für den morgigen Flug nach Denver in Colorado, am selbigen Abend nicht mehr zu packen. Verständlich.

Heute war es also soweit um die letzte Etappe Denver in Colorado unserer Reise anzutreten. Mein Sohn und Reisebegleiter Rt Momentmal(120) war sehr gespannt die Bergwelt von Colorado kennen zu lernen. Nach gut 2,5 Stunden konnte man die weiße Zeltdachkonstruktion des Airport Denver erkennen, und wir setzten zum Landeanflug an.

Eine großzügige Einladung von Rt Alimentarius (198) der Sasse der „Denvera“ ist, hatte uns in seine Heimburg eingeladen, wo ich persönlich schon mehrfach als Gast war. Auch diesmal wurden wir vom Airport abgeholt und traten umgehend die Fahrt in die Heimburg von unserem Gastgeber an. Die liebe Bgfr.Margarita nebst dem mir bekannten Haushund „Oskar“ empfingen uns sehr herzlich. Nach kurzem Abriss unserer bisherigen Erlebnisse der letzten Wochen, gingen wir sofort zur Planung der restlichen Woche in Denver über. Selbstverständlich war ein Einritt in das Reych „Denvera“ (198) am Donnerstag vorgesehen, welches für Rt Momentmal (120) der erste Einritt sein würde. Ich selbst hatte das Reych „Denvera“ ja schon mehrfach besucht.

Die Abschlußwoche in Denver sollte nun genutzt werden um dieser Reise noch ein paar Höhepunkte zu geben. Schon am Abend wurde geplant damit der kommende Tag voll ausgenutzt werden konnte. Mit einem Besuch in einem der vielen Nationalparks im Großraum Denver konnten wir die Tiere in freier Wildbahn erleben. Die gigantische Bergwelt von Colorado beeindruckte meinen Sohn Ulrich besonders.

Ein weiterer gemeinsamer Tag mit unseren Gastgebern, führte uns in die Welt des Einkaufs in ein riesigen Markt dessen Produkte nur von „A bis Z“ zu beschreiben sind. Die exclusive Ausstattung innerhalb der Abteilungen beeindruckte uns so stark, das wir den Ausspruch von uns gaben: „So etwas hatten wir noch nicht gesehen“. Hochwertige Teppichböden im Bereich der Laufzonen, dezente Musik und Ruheoasen für müde Besucher. Ein gemeinsames Essen mit unserem lieben Gastgeber rundete den Besichtigungstag ab.

Der Vorschlag der Familie uns einmal allein in Denver im Stadtkern umzuschaun wurde sofort von uns aufgegriffen. Rt Alimentarius(198) brachte uns zur Schnellbahn und ab ging die Post nach Denver. Allein der Innenstadtbereich ist mit seinen Sehensswürdigkeiten wie Museum und riesige Kaufhäuser, ausreichend um sich Tage hier zu tummeln. Rastlos gingen wir zu Fuß von einem Punkt zum anderen, und Ulrich hatte ausreichend Gelegenheit zum fotografieren. Nach einem Protest von mir wurde eine Ruhepause eingelegt die wir aber auch nötig hatten. Ein letztesmal die Prachtstraße rauf bis zum höchsten Punkt von Denver, der eigenartigerweise auf einer Treppe liegt, um anschl. den Heimweg per Schnellbahn anzutreten. Ein erlebnisreicher Tag für Vater und Sohn in Denver/Colorado.

Heute ist Sippungstag im Reych der „Denvera“(198), d.h.wir nutzten den Vormittag um zu entspannen, oder besser uns auf den Abend vorzubereiten. Für Rt Momentmal wird es der erste Einritt sein, während es für mich der „Fünfte“ in diesem Reych sein wird. Wir hatten uns mit Fechsungen und Vorträgen vorbereitet, was die Freunde wohl auch erwartet hatten. Der Freund Rt Alimentarius fuhr am späten Nachmittag mit uns nach Denver wo uns die Freunde in der Burg begrüßten. Der mir bekannte freundliche Empfang ließ nicht lange auf sich warten, und die schon gut gefüllte Burg kam rasch in eine gute Stimmung. Das Reychseigene Orchester der „Denvera“ begrüßte uns beim Einritt, was nicht in vielen Reychen im Uhuversum passiert. Wiedersehensfreude, alte Bekannte und neue Freunde lagen sich in den Armen.

Viel zu schnell verging der Abend und sehr bald traten wir die Heimreise an. Ich spürte förmlich wie schwer mir dieser Abschied war, und mein Gedanke, sollte es der letzte Besuch in diesem Reych sein, schoß mir durch den Kopf. Wir schlossen den Abend in der Heimburg unserer Gastgeber mit einem freundlichem Bier, und auf das Wohl der Familie.

Es sollte der letzte Tag unserer Reise sein den wir zum Ausruhen, Erzählen und Kofferpacken z.V. hatten. Rasch vergingen die Stunden bis zum Nachmittag als Rt Alimentarius (198) uns zum Airport wie schon die Jahre zuvor brachte. Unser großer Dank galt der Familie Bosch die uns erneut diesen Aufenthalt ermöglicht hatte, den wir nie vergessen werden. Vielen Dank ihr lieben Freunde in Amerika.

Nun hatte Vater und Sohn ausreichend Zeit über die gemeinsame Reise in Amerika und ihre Erlebnisse auf dem Rückflug nach Deutschland nach zu denken. Es war einmalig.

Ende April 2005