Großbaustelle „Yarmouk-University - Jordanien“

Man suchte den 2. Mann für einen 1-Jahresvertrag mit Planungkenntnisse und Arbeitsabläufe auf einer Großbaustelle in Jordanien.

Vorraussetzung war fundiertes Wissen der Projektabwicklung die über einen computerunterstützten Netzplan gesteuert wurde. Erfahrung in der Terminkontrolle incl. Berichterstattung für den staatlichen Auftraggeber und Projektleitererfahrung.

Die Aufgabe war nicht neu für mich, aber sehr reizvoll, jedoch nicht vergleichbar zu einer europäischen Baustelle. Das Management bestand aus 12 Ingenieuren, deren Nationalität aus 5 orientalischen Länder kam. Ein Engländer und ich aus Deutschland waren nicht das Problem, oder die Sprache, nein die ausgeprägte Mentalität die dann besonders in Arbeitsgesprächen zum Ausdruck gebracht wurde.

Ca. 800 Arbeiter in Wechselschicht waren im Einsatz, und auch hier aus vielen Nationen. Die Abwicklung der Arbeiten unter Einhaltung der Vorgabetermine, verlief nicht immer zur Zufriedenheit. Erst als man die optische Kontrolle auf der Baustelle ernsthaft vorantrieb, denn auf die Meldungen der Bereichsleiter war kein Verlaß, konnten die Termine besser eingehalten werden. Ein weiteres für mich neues Problem war, der kaum kontrollierbare Personalwechsel, der sich durch plötzlich verordnete Feiertage, Krankheit und Trauerfälle im Verwandtenkreis des Beschäftigten ereignete, ständig änderte. (Im Todesfall blieb man 3 Tage der Arbeit fern).

Ein sehr bürokratischer und aufwendiger Teil der Berichterstattung an die staatliche Behörde in Amman, zwang uns teilweise mehrfach in der Woche zum Rapport zu fahren.

Wie ja bekannt sind die Strassen nicht gerade im Idealzustand gewesen, und somit kostete die Hin- und Rückfahrt jeweils ca.5 Stunden, d.h.ein voller Arbeitstag ging damit verloren.

Um das Projekt aus Zeitgründen nicht zu gefährden welches mit hoher Konventionalstrafen belegt war, wurde das Personal aufgestockt.

Der Bauleiter bekam ein Pferd um die weitläufige Baustelle zügiger zu bearbeiten.

Der Auftrag für die umfangreichen Außenanlagen wurde erteilt und sofort begonnen. Das Gesamtprojekt machte sehr gute Fortschritte, d.h. auch die dazugehörende gesamte Infrastruktut befand sich in der Abschlussphase, als der Libanesische Auftragnehmer in finanzielle Schwierigkeiten kam.

Leider hatten wir wenig die Gelegenheit die kulturellen und historischen Stätten in dem Land zu besuchen.

Hier ein paar kleine Bilder die wir auf den wenigen Ausflügen machen konnten.

Leider erlaubte die Situation keine Fortsetzung der Restarbeiten, was für meinen Vertragsabschluß das Ende bedeutete. Das Projekt wurde nach meiner Kenntnis Jahre später fertggestellt.

4.Mai 2008

Diskussion

Heinz Werner Scholz, 2007/12/05 10:14, 2007/12/05 10:15

Herzlichen Glückwunsch Herr Hündgen zum 66. Geburtstag aus Deutschland. Vielleicht melden sie sich einmal. Ihr Kollege.

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